Nächster Halt auf unserer Nährstoffreise: Das Vitamin B1, auch Thiamin genannt.
Thiamin zählt zu den wasserlöslichen Vitaminen und nimmt an zahlreichen Stoffwechselprozessen in unserem Körper teil:
- Als Bestandteil von Enzymen ist es beteiligt am Stoffwechsel von Kohlenhydraten und Enzymen
- Es unterstützt bei der Energiegewinnung
- Es ist beteiligt an der Reizweiterleitung in zentralen Nervensystem
Da Thiamin kaum gespeichert werden kann, sollte es täglich über unsere Nahrung aufgenommen werden.
Ein Mangel kann für neurologische Störungen sowie Störungen im Kohlenhydratstoffwechsel sorgen. Das allgemein bekannteste Krankheitsbild bei Thiaminmangel ist “Beri-Beri”, wobei Betroffene unter Muskelschwäche, Empfindungsstörungen in den Extremitäten, Ödemen und Herzinsuffizienz leiden können. Ohne Behandlung kann die Krankheit auch tödlich verlaufen.
Hierzulande entsteht ein Thiaminmangel in der Regel als Folge von Krankheiten, die die Aufnahme oder den Stoffwechsel von Thiam stark beeinträchtigen. Dies können beispielsweise Infektionskrankheiten, starke Schwangerschaftsübelkeit oder Magen-Darm- und Leberkrankheiten sein. Auch chronischer Alkoholmissbrauch ist eine häufige Ursache für Thiaminmangel
Eine vollwertige Ernährung sorgt in der Regel für eine ausreichende und zuverlässige Thiaminaufnahme. Besonders gute Quellen für Thiamin sind:
- Muskelfleisch
- Leber
- Vollkornprodukte (Haferflocken, Vollkornmehl)
- Weizenkeime
- Samen wie Pinien- oder Sonnenblumenkerne
- Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Erdnüsse
Da Thiamin empfindlich gegenüber Wasser, Luft und Wärme ist, sollten entsprechende Lebensmittel nur schonend zubereitet und nicht mehr als nötig gewässert werden, um größere Verluste einzudämmen.
Kinder von 1 bis unter 4 Jahren sollten täglich 0,6 mg Thiamin zu sich nehmen.
Nebenwirkungen aufgrund einer höheren Thiaminzufuhr z.B. durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sind nicht bekannt. Überschüssiges wird hier einfach über den Urin ausgeschieden.