Eiweiße, auch Proteine genannt, zählen ebenfalls zu den Makronährstoffen und liefern uns die gleiche Energiemenge wie Kohlenhydrate: 4,1 kcal pro Gramm. Allerdings sind sie etwas zu schade, um sie rein zur Energieversorgung zu “verpulvern”, denn sie stellen für uns wichtige Baustoffe dar.
Wir benötigen sie für den Aufbau und Erhalt von Muskeln und Organen, für Haare & Haut, für Blutzellen, für den Bau von Transportproteinen, Hormonen und Antikörpern. Erst, wenn wirklich überschüssiges Protein vorhanden ist, wird dieses für den Energiestoffwechsel genutzt.
Proteine bestehen aus Aminosäuren, die uns mit Stickstoff versorgen. Aminosäuren lassen sich in entbehrliche (früher: nicht-essentiell) und unentbehrliche (essentiell) Aminosäuren unterteilen. Entbehrlich bedeutet an dieser Stelle, dass unser Körper eigenständig in der Lage ist, diese herzustellen, sofern insgesamt genug Stickstoff vorhanden ist. Unentbehrliche Aminosäuren müssen über unsere Nahrung aufgenommen und können nicht mittels körpereigener Stoffwechselprozesse synthetisiert werden.
Im Allgemeinen sollte aber immer auf eine ausreichende Zufuhr an Proteinen geachtet werden. Bei einer Protein-Mangelernährung beginnt unser Organismus sich an körpereigenen Proteinen zu bedienen, da nur so alle wichtigen Körperfunktionen aufrechterhalten werden können. Folglich kommt es unter anderem zu einem massiven Muskelabbau, was insbesondere für Kinder im Wachstum, aber auch für ältere Menschen zu einem massiven Problem werden kann, da die Sturzgefahr steigt.
Bei einer besonders drastischen Protein-Energie-Mangelernährung (genannt Kwashiorkor), kommt es zu massiven Wassereinlagerungen am gesamten Körper, insbesondere im Bauchraum und zu einer vergrößerten Leber, wobei der Körper oftmals sehr abgemagert erscheint. Weitere Symptome sind Durchfall, Haut- und Haarwuchsveränderungen sowie Wachstumsstörungen.
Dieses Krankheitsbild war früher auch in Europa zu finden, heute stellt dies noch ein Problem in Entwicklungsländern dar. Kwashiorkor betrifft dort vor allem Kinder, die von proteinreicher Muttermilch entwöhnt wurden und danach eine proteinarme Kost erhalten.
Welche Lebensmittel besonders viel Protein enthalten, erfahrt Ihr in unserem zweiten Blog zu diesem Thema. Darüber hinaus erklären wir Euch auch, welche Kombinationen für Euch die wertvollsten sind und was es mit der sogenannten “biologischen Wertigkeit” von Proteinen auf sich hat. Bleibt gespannt!