Endstation B-Vitamine: Die sogenannten Cobalamine werden unter dem Begriff Vitamin B12 zusammengefasst, sind wasserlöslich und bezeichnen eine Reihe wasserlöslicher Verbindungen mit gleicher biologischer Wirkung.
Die Cobalamine wirken als Coenzym und unterstützen dabei zahlreiche Prozesse im Fett- und Aminosäurestoffwechsel.
Gemeinsam mit Folat (B9) sorgen Cobalamine für den Abbau von Homocystein zu Methionin im Blut und sind ausschlaggebend für Zellteilung und
-differenzierung, z.B. in der Blutbildung und DNA-Synthese.
Cobalamine können ausschließlich von Mikroorganismen hergestellt werden und gelangen so über die Nahrungskette in den tierischen wie menschlichen Organismus. Gute Lieferanten sind Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eier und Milchprodukte. Eine adäquate Versorgung ohne Nahrungsergänzungsmittel kann nur mittels des Verzehrs von Lebensmitteln tierischen Ursprungs sichergestellt werden, da nur hier ausreichend Vitamin B12 enthalten ist. In pflanzlichen Lebensmitteln wie Sauerkraut, Shiitake-Pilzen und Meeresalgen (Nori) sind sogenannte B12-Analoga enthalten. Diese liegen in einer für den Menschen nicht verwertbaren Form vor und können durch Inanspruchnahme des B12-Transportweges die generelle Aufnahme der Cobalamine sogar verschlechtern.
Kinder von 1 bis unter 4 Jahren sollten 1,5 μg B12 pro Tag aufnehmen.
Ein Mangel an Vitamin B12 äußert sich zunächst durch einen Anstieg von Homocystein im Blut, da dieses nicht mehr abgebaut werden kann. Bei einem länger anhaltenden Mangel wird der Prozess der Zellteilung gestört, wodurch es in der Folge auch zu Blutarmut kommen kann. Ebenso zeigt sich ein solcher Mangel in Form von psychischen Auffälligkeiten wie Gedächtnisschwäche, Ermüdungserscheinungen, Aufmerksamkeitsdefiziten, neurologischen Störungen oder depressiven Verstimmungen.
Da unser Körper generell über einen umfangreichen B12-Speicher verfügt, kommt es bei einer vorangegangenen guten Versorgung nicht umgehend zu Mangelerscheinungen bei einer zwischenzeitlich nicht ausreichenden B12-Versorgung. Länger anhaltend werden Mangelerscheinungen oft erst nach Jahren auffällig.
Bei vegan lebenden Menschen oder Müttern, die in Schwangerschaft und Stillzeit vegan oder primär pflanzlich essen, können jedoch auch die Säuglinge von einem Mangel betroffen sein und das auch in kürzerer Zeit.
Deshalb sollten diese Personengruppen Ihre Versorgung mit B12 regelmäßig ärztlich prüfen lassen.
Für die Aufnahme von B12 aus dem Darm ist der sogenannte Intrinsic Factor notwendig. Dieser wird in den Magenzellen gebildet und bindet an B12, wodurch die Aufnahme im Darm ermöglicht wird. Krankheiten des Magens können die Bildung des Intrinsic Factors beeinflussen. Daneben können auch Darmerkrankungen die Aufnahme von B12 in den Körper verringern.
Beides kann unabhängig von der B12-Zufuhr zu einem B12-Mangel führen. Beispiele hierfür wären das Vorliegen einer atrophischen Gastritis, chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn, eine exokrine Pankreasinsuffizienz oder auch die Entfernung von Teilen des Magens oder des Darms.